WORKSHOP

Sicherheitshinweise für Elektrostimulation vorweg:

- NICHT anwenden bei Herzschrittmachern oder Herzkrankheiten
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Stromweg NIE über die Arme
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Keine Benutzung bei Kindern oder während der Schwangerschaft
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Elektroden nur unterhalb der Gürtellinie verwenden
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Die Reizstromstärke sollte LANGSAM reguliert/gesteigert werden
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Elektroden NIE auf kranken /entzündeten Hautstellen tragen
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KEIN Anschluss direkt an Bodypiercings
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Beim Anwenden keine Maschinen bedienen, nicht Auto oder Motorrad fahren
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Auf stabile Stellung bzw. Lagerung des Körpers achten
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Elektroden nur an Geräte zur Elektrostimulation anschließen


Wir übernehmen keine Haftung bei unsachgemäßer Anwendung

Sehr großen Einfluß auf die Wirkung von Reizstrom haben die Elektroden, die den Strom an den Körper übertragen. Sie sollten unbedingt möglichst großflächig anliegen und nicht etwa nur an einem Piercing oder mittels einer Krokoklemme, denn sonst fließt punktuell ein recht hoher Strom, der ein brennendes Gefühl auslöst und schlimmstenfalls sich auch so auswirkt. Nebenbei bemerkt: Eine ganz punktuelle Stromübertragung wird in der Medizin zur Entfernung bzw. Verödung von roten Punkten auf der Haut angewandt und hat eigentlich nichts mit der hier beschriebenen oder gewünschten Wirkung von Reizstrom zu tun.

Es eignen sich viele Metallteile, die gut am Körper anliegen oder Elektropads an ebenen Körperstellen. Wichtig ist ein guter elektrischer Kontakt zur Haut, also die Teile nass machen oder ggf. ein wasserbasierendes Gel verwenden. Wer als Bastler nicht ganz unbedarft ist, kann sehr einfach aus dünnem Messingblech (gibt’s im Baumarkt, Modellbau oder bei Conrad) mit einer kräftigen Schere die gewünschten Formen ausschneiden, ein Kabel mit Stecker anlöten und z.B. mit einem Gummiband am Körper fixieren. Solche Elektroden lassen sich z.B. auch prima unter Gummikleidung tragen… Und noch ein Tipp: wenn die Dom/Sub-Rollen nicht zu festgelegt sind kann auch jeder Partner eine Elektrode anlegen, dann „funkt’s“ beim Berühren so richtig. In Latex verpackt schauen nur die gewünschten Kontaktstellen heraus *fg*. Doch Jungs seid fair zu ihr: Außen an der Muschi ist die Empfindlichkeit am größten, tiefer drin könnt ihr dann mehr Power geben (lassen).

Die richtigen Stellen: bleibt unter der Gürtellinie! So bleibt der Strom ungefährlich und fließt nicht durchs Herz. Wer unbedingt die Brustwarzen unter Strom setzen will, sollte über viel Erfahrung verfügen und darauf achten, dass auch die Gegenelektrode an der gleichen Brustseite liegt und somit ein Stromfluss übers Herz vermieden wird. Natürlich werden immer zwei Pole (pro Kanal) benötigt, damit der Strom fließen kann. Bei handelsüblichen Dildos gibt es welche, die zwei Pole haben (Dipole) und somit keinen weiteren mehr benötigen und einpolige (nein, nicht Monopol ;-) bei denen als Gegenpol z.B. der Po oder die Oberschenkel in Frage kommen. Dipole wirken logischerweise eher lokal, weil der Strom nur in unmittelbarer Nähe der Pole fließt. Bei einpoligen Elektroden dagegen fließt der Strom durch den Körper bis zur Gegenelektrode und wirkt weiter verteilt. Beispielsweise lässt sich mittels einem einpoligen Dildo und einer Elektrode am Penis oder der Muschi die ganze Region unter Strom setzen. Auch an den Oberschenkeln (speziell an der Innenseite) fühlt sich das gut an. Natürlich lassen sich auch zwei Seiten zu einem Pol zusammenfassen und gemeinsam auf eine dritte Stelle wirken: das verstärkt die Stromwirkung an der einzelnen Elektrode. Übrigens verhält es sich genauso, wenn eine große und eine kleinere Elektrode benutzt werden; an der kleineren fühlt es sich stärker an, weil sich der Strom hier auf eine kleinere Kontaktfläche konzentriert.

Der richtige Strom ist natürlich das Aaaau und Ooooh! Generell ist nur Wechselstrom geeignet, der variiert oder pulsiert. Abhängig von der Frequenz, der Art der Veränderung oder dem Puls-Pausenverhältnis und der Stärke kann es sich sehr verschieden anfühlen. Wird die Stärke langsam erhöht, kann man weiter gehen ohne dass es zu unangenehm wird, als wenn Stromstöße aus dem Nichts heraus einen zusammenzucken lassen. Zumindest bei medizinischen Geräten muss nach einer Programmänderung deshalb auch wieder bei Null begonnen werden. Sicher kann es im BDSM-Spiel zur Bestrafung mal gewünscht sein, einen unerwarteten Stromstoß auszuteilen; hier ist jedoch viel Erfahrung in der Dosierung nötig, damit der/die Sub nicht etwa plötzlich vom Stuhl fällt. Die Dosierung der Stromstärke muss natürlich jeder für sich selbst herausfinden. Falls der/die Dom das nicht an sich selbst an sich ausprobieren mag, sollte die Reaktion der/des Sub genau beobachtet werden um herauszufinden, wie weit man gehen kann. Obwohl Reizstrom auch allein angewendet werden kann, ist der Spaß natürlich viel größer zu zweit: Als Sub weiß man nie was einen erwartet und als Dom beherrscht man seine(n) Sub buchstäblich mit dem kleinen Finger!